Sexuell übertragbare Infektionen (STI)
Wissen kann schützen
In den vergangenen Jahren hat die Rate der Neuinfektionen mit sexuell übertragbaren Infektionen (sexually transmitted infections, kurz STI) wieder zugenommen. Umso wichtiger ist eine umfassende Aufklärung über Übertragungswege, Schutzmaßnahmen und Testmöglichkeiten. Sexuell übertragbare Erkrankungen werden durch engen Körper- und Schleimhautkontakt weiter gegeben. Viele STI-Erreger, wie z.B. Chlamydien, sind weitverbreitet und lösen häufig keine oder nur unspezifische Beschwerden aus. Deshalb sollte bei jeglichem Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion immer ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten
sind heutzutage gut behandelbar. Bei ausbleibender oder verzögerter Behandlung können jedoch schwere Komplikationen oder Spätfolgen auftreten. Auch eine Testung und Mitbehandlung des Partners/der Partnerin ist zu
bedenken, um eine gegenseitige Wiederansteckung zu verhindern. Präventionsmaßnahmen, wie der Gebrauch von Kondomen oder gegebenenfalls eine Impfung, können das Risiko einer Infektion deutlich senken.
An welche Erreger sollte bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Erkrankung gedacht werden?
Mit unserem STI-Multiplex-PCR-Panel haben wir die Möglichkeit, mit nur einer Untersuchung die häufigsten Erreger sexuell übertragbarer Erkrankungen sicher und schnell zu identifizieren. Die Analyse erfolgt aus Erststrahl-Urin oder einem Genitalabstrich und beinhaltet folgende Erreger:
- Neisseria gonorrhoeae (Gonorrhö/Tripper)
- Chlamydia trachomatis (Chlamydien)
- Trichomonas vaginalis (Trichomonaden)
- Ureaplasma urealyticum/parvum
- Mycoplasma hominis
- Mycoplasma genitalium
Leider ist es nicht möglich, alle Erreger sexuell übertragbarer Erkrankungen aus Urin oder Genitalabstrichen zu bestimmen. Deshalb ist zum Ausschluss folgender Erkrankungen die Abnahme einer Blutprobe erforderlich:
- Lues (Syphillis)
- Hepatitis B und C
- HIV
Da es sich hierbei meist um sogenannte serologische Testverfahren, also Untersuchungenauf Antikörper gegen die o.g. Erreger handelt, ist der sichere Ausschluss einer Ansteckung in der Regel erst nach einer gewissen Zeit möglich. Die Zeit, die der Körper benötigt, um im Fall einer Infektion Antikörper zu produzieren, kann individuell variieren. Bitte besprechen Sie deshalb mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin, zu welchem Zeitpunkt eine Blutentnahme für Sie sinnvoll ist. Selbstverständlich können Sie sich diesbezüglich auch direkt an uns im Nordlab wenden.
Schnellere Gewissheit kann auch hier ein Erregerdirektnachweis mittels PCR-Test bieten. Dieser erfolgt bei Verdacht auf Hepatitis B/C und HIV aus Blut, bei Verdacht auf Lues ist gegebenenfalls ein Abstrich aus einer verdächtigen Läsion möglich.
Liegt ein konkret begründeter Infektionsverdacht vor, werden die Untersuchungen in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bitte sprechen Sie hierzu Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin an. Sollte es sich um eine Vorsorgeuntersuchung handeln, müssen die Kosten in der Regel als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) von dem Patienten/der Patientin selbst getragen werden.