Ringelröteln - Diagnostik in der Schwangerschaft
Der Weg der Infektion
Das Parvo-B19-Virus, der Erreger der Ringelröteln, wird von Mensch zu Mensch durch so genannte Tröpfcheninfektion,
z.B. durch Niesen oder Husten, übertragen. Auch gemeinsam benutzte Gegenstände wie Handtücher
oder Spielsachen können zu einer Ansteckung führen. Vorwiegend sind Kinder zwischen fünf und 15
Jahren betroffen, selten aber auch Erwachsene. Von der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung können
zwischen vier Tagen bis zu drei Wochen vergehen. Hierdurch kommt es zu einer Antikörperbildung, die
eine erneute Infektion verhindert und bei Schwangeren auch das ungeborene Kind schützt.
Symptome einer Infektion
Nach der Ansteckung kann es zu leichtem Fieber, Kopfschmerzen und einem juckenden Hautausschlag im
Gesicht kommen, der sich auf den gesamten Körper ausbreitet. Im Erwachsenenalter verläuft die Infektion
häufig ohne charakteristische Symptome. Während der Schwangerschaft kann das Virus über
die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Hier befällt es die roten Blutkörperchen, was
zu einer schweren Anämie (Blutarmut) führen kann. Weitere Komplikationen wie Hydrops fetalis (Wasseransammlung
im kindlichen Gehirn) und letztlich der Fruchttod können die Folge einer Infektion sein.
Schutz vor einer Infektion
Falls eine Frau vor der Schwangerschaft eine Parvovirus-Infektion durchgemacht hat, besteht ein Schutz
vor einer erneuten Erkrankung und einer Infektion des ungeborenen Kindes. Da das Ansteckungsrisiko vor
Beginn des Exanthems (Hautausschlag) am höchsten ist und im Erwachsenenalter die Infektion atypisch verläuft,
kann man sich vor einer Infektion meist nicht erfolgreich schützen. Daher sollte der Immunstatus bei
Beginn der Schwangerschaft überprüft werden.
Diagnostik und Therapie der Erkrankung
Die einzige Möglichkeit des Nachweises eines Immunschutzes gegen eine Ringelröteln-Infektion, ist die
Bestimmung der Antikörper im Blut. Sollte in der Schwangerschaft eine Erstinfektion nachgewiesen werden,
müssen weitere Untersuchungen und eine engmaschige Überwachung der Schwangerschaft erfolgen,
um einer Übertragung auf das Kind vorzubeugen.
Kosten für den Parvovirus B19-Antikörpertest
Diese Vorsorgeuntersuchung ist leider nicht Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge. Sie wird in der Regel
daher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, sondern nur, wenn ein konkret begründeter
Infektionsverdacht besteht.
Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)
Auf eigenen Wunsch getätigte Vorsorgeuntersuchungen (Individuelle Gesundheitsleistungen)
müssen von der Patientin selbst gezahlt werden, z.B. für die Untersuchung, Blutentnahme, Laboranalysen,
Beratung etc.
Bitte sprechen Sie hierzu Ihren behandelnden Arzt an.