Analysen
Analytikstandort Hameln
Funktionstest
Glukosetoleranztest, oraler (OGTT)
Indikation: V. a. gestörte Glukosetoleranz (z.B. Glukose nüchtern 100–125 mg/dl). V. a. Diabetes mellitus bei grenzwertigen Blutzuckerwerten. Glukosurie ohne entsprechend erhöhte Blutglukosewerte (z.B. in der Schwangerschaft). Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge in Folge eines auffälligen (grenzwertigen) Suchtests. Verdacht auf renalen Diabetes. |
Beurteilung:
Typ II-Diabetes: Meist überhöhter Anstieg von C-Peptid und Insulin mit verzögertem Abfall (Insulinmaximalwert deutlich > 125 µU/ml, 180-Minutenwert deutlich > 15 µU/ml). Typ II-Sekundärversager: Kein Anstieg von Insulin und C-Peptid als Ausdruck einer fehlenden Insulinsekretion. Die obere Normgrenze wird nicht überschritten. Hepatopathien (Fettleber, chronische Hepatitis, Leberzirrhose) Zusammen mit einer pathologischen Glukosetoleranz findet sich eine über die Norm hinaus vermehrte Sekretion von Insulin und C-Peptid, während der C-Peptid/Insulin-Quotient um mehr als 50 % abfällt. Störende Medikamente: Saluretika (vor allem Thiazide), Corticosteroide, Laxantien, Nikotinsäure, Beta-Blocker in hohen Dosen, Nitrazepam, Phenothiazine, Phenazetin, Schilddrüsenhormone, nichtsteroidale Antirheumatika, Laxantien,. Hormonelle Kontrazeptiva können die Ursache eines pathologischen Glukosetoleranztests sein. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Testprinzip: Die Glukoseaufnahme induziert die Freisetzung von Insulin durch den Pankreas, was eine vermehrte Aufnahme von Glukose durch die Leber und andere Organe bewirkt. |
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Messparameter: Glukose (NaF-Plasma), ggf. Insulin (Serum), C-Peptid (Serum) |
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Durchführung: Vorbereitung: Vor dem Test 3 Tage lang übliche Essensgewohnheiten, (mind. 150–200 g KH/Tag) und die übliche körperliche Aktivität beibehalten. Absetzen störender Medikamente (siehe unten), bei Frauen mindestens 3tägiger Abstand zur Menstruation. Nach 10–16 stündiger Nahrungskarenz Nüchternblutentnahme morgens zwischen 8.00 und 9.00 zur Basalwert-Bestimmung (Probe(n) I). Während des gesamten Tests nicht rauchen! Anschließend wird eine Menge von 75 g Glukose in 250–300 ml Wasser, (WHO-Empfehlung 1985, z.B. Dextro® O.G.-T.) nach Empfehlung der WHO innerhalb von 5 Minuten getrunken. Kinder erhalten 1,75 g/kg KG, jedoch nicht mehr als 75 g. Weitere Blutentnahmen von je 2 ml NaF-Blut für Blutzuckerbestimmungen nach 1 und 2 Stunden (Proben II, III). wobei der 1-Stunden-Wert nicht obligatorisch ist) |
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KI: Diabetische Stoffwechsellage Anm.: Renaler Diabetes: Bei Verdacht auf die seltene renale Glukosurie sollte am Ende des Glukosetoleranztests Urin für eine Glukosekonzentrationsbestimmung gewonnen werden. Störfaktoren, die die Glukosetoleranz beeinflussen können: Hunger, Magenresektion, akute Magen-Darm-Erkrankung, Hyperlipidämie, akute Lebererkrankungen, Leberzirrhose, metabolische Azidose (Urämie), Hyperthyreose, Schwangerschaft, Kaliummangel, hochgradige Herzinsuffizienz, Stresseinwirkungen (z. B. Herzinfarkt, Operationen, sonstige Traumen), lange Bettlägerigkeit, Stress |