Analysen
Analytikstandort Hameln
Funktionstest
Fruktosebelastungstest (Fruktose-Toleranztest)
Indikation: V. a. Fruktoseintoleranz Der Test ist bei Kindern kontraindiziert, da er lebensbedrohliche Hypogly- kämien verursachen kann! Hier ist primär die Genanalyse indiziert. Pathophysiologie: Bei der hereditären Fruktose-Intoleranz führt ein Fruktose-1-Phosphat-Aldolase-Mangel zu einer Akkumulation von Fruktose-1-Phosphat in der Leber, den Nieren und der Darmschleimhaut. Die Inzidenz beträgt ca. 1:20.000. Nach Einnahme von Fruktose treten Übelkeit, abdominale Schmerzen, Hypoglykämie, Hyperurikämie, Aminoazidurie, Urikosurie und Fruktosurie auf. |
Beurteilung: Normalbefund: Fruktoseanstieg um über 6 mg/dl. Fruktose-Maximum bis 15 mg/dl nach 30–60 Minuten. Abfall auf Ausgangswert nach 120 Minuten. Fruktoseintoleranz / Fruktosurie: Fruktose-Maximum über 40 mg/dl, nur bei Fruktoseintoleranz zusätzlich ein Glukose-Abfall. Anm: Häufiger als die hereditäre Fruktose-Intoleranz ist die Fruktose-Malabsorption, die sich klinisch durch Flatulenz, Blähungen, Bauchschmerzen und wässrige Durchfälle nach Aufnahme fruktosehaltiger Nahrungsmittel manifestiert (hier fehlender bzw. nur geringer Fruktoseanstieg im Test). Die genetische Untersuchung des Aldolase--Gens erfasst ca. 97 % der Fälle von Fruktose-Intoleranz. |
Messparameter: Fruktose, Glukose (NaF-Blut) Hämolysat ist nicht geeignet!! |
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Durchführung: Blutentnahme nach dreitägiger fruktosefreier Diät Nüchternblutentnahme zur Basalwert-Bestimmung (Probe I). Anschließend orale Gabe von 1.0–1.5 g Fruktose/kg KG als 10 %ige Lösung (Wasser oder Tee). Weitere Blutentnahme nach 30, 60, 90 und 120 Minuten (Proben II-V). |