Funktionstest

Quecksilber-Mobilisationstest (DMPS)

Indikation:
V. a. chronische Schwermetallbelastung (z. B. Quecksilber durch Amalgamfüllungen, Quecksilberintoxikation)
Beurteilung:
Normal:
Quecksilber über 50 µg/g Kreatinin spricht für eine Quecksilberbelastung durch Amalgam.

Anm:
Bei stark erhöhten Kupferwerten (über 2000 µg/g Kreatinin) und einer Quecksilberausscheidung von unter 50 µg/g Kreatinin ist ein erneuter DMPS-Test nach 4 Wochen zu erwägen, da die Quecksilberdepots wegen der höheren Affinität des DMPS zum Kupfer eventuell nicht ausreichend mobilisiert wurden.
Testprinzip:
Der Chelatbildner (RS)-2,3-Dimercapto-1-propansulfonsäure (DMPS) bildet mit den folgenden Schwermetallen in absteigender Affinität wasserlösliche Komplexe und steigert somit deren renale Ausscheidung. Es eignet sich daher für die Mobilisierung von Schwermetallen (sog. Depots) aus Organen.
Messparameter:
Hg, (Zn, Cu, As, Pb, Sn, Fe, Cd, Ni, Cr) (Urin)
Durchführung:
20 ml Spontanurin vor Gabe von DMPS einsenden (Probe I). Alternativ 2 x 24-Std-Sammelurin. Pat. muss nüchtern sein. Gabe von 300 mg DMPS oral als Kapseln (Kinder 10 mg/kg KG). Ca. 200 ml Tee/Wasser trinken lassen.
2 Std. nach DMPS-Gabe Blase entleeren lassen und 20 ml Urin einsenden unter Angabe der Gesamtmenge (Probe II).
KI:
Serum-Creatinin > 2,5 mg/dl

Achtung:
Da bei dem Test in größeren Mengen Quecksilber (aber auch andere, auch nützliche Schwermetalle) ausgeschwemmt werden, kann dieser nicht kurzfristig wiederholt werden.
 Drucken